In vielen Fällen ist zur endgültigen Diagnosestellung eine Zell- oder Gewebeentnahme (Biopsie) notwendig. Während zu diesem Zweck früher Operationen durchgeführt werden mussten, können wir heute auf minimal invasive Techniken zurückgreifen. Je nach Fragestellung und betroffenem Organ ist hierfür häufig keine Narkose oder nur eine leichte Beruhigung notwendig. Hautbiopsien können in den meisten Fällen sogar lediglich unter örtlicher Betäubung (Lokalanästhesie) spontan durchgeführt werden.
Es gibt verschiedene dermatologische Indikationen, warum es sinnvoll oder sehr zielführend sein kann Hautbiopsien zu entnehmen. Hierbei wird nach lokaler Betäubung eine Stelle (meist ca. 8mm) entweder aus der Haut gestanzt oder elipsoid geschnitten und anschließend vernäht. Das entnommene Gewebe kann nach entsprechender Fixation, Einbettung, Schnitt und Färbung durch einen Histopathologen untersucht und somit bei vielen Erkrankungen eine klare Diagnose gestellt werden. Bei entspannten Tieren ist keinerlei Narkose oder Sedation notwendig um diesen Eingriff durchzuführen. Lediglich der Bereich der Biopsieentnahme wird betäubt, damit der Patient keinerlei Schmerzen verspürt. Eine Ausnahme hiervon sind Bereiche wie das Gesicht oder die Pfoten, an welchen die meisten Tiere sehr empfindlich und panisch reagieren.
Bei einer Sonderform, der sog. "Shave-Biopsie" werden lediglich die oberflächlichen Hautareale abgetragen und die Tiefe bleibt "unangetastet".
Mögliche Indikationen für eine Hautbiopsieentnahme sind unter anderen:
- Verdacht auf eine Autoimmunerkrankung
- therapieresistente Erkrankungen
- untypische Erkrankungsformen
- Nachweis einer vermuteten Erkrankung, die sonst nicht diagnostiziert werden kann
- falls ein zeitnahes Ergebnis benötigt wird und andere Diagnostikoptionen mehr Zeit benötigen (z.B. bei Hautpilzinfektionen)
Endoskopische Biopsieentnahme einer chronisch veränderten Leber mit Diagnose:Entzündung infolge einer Cupfer-Speicher Erkrankung.
Ultraschallgeführte Biopsie eines Darmtumors mit Diagnose: Lymphgewebekrebs.