Züchterbetreuung

Wir bieten Ihnen in der Tierklinik Stuttgart Plieningen die vollständige Betreuung von der Wurfplanung bis hin zur Geburtshilfe und Welpenaufzucht an. Ebenso gehen wir Ursachen einer Unfruchtbarkeit auf den Grund und führen Zuchttauglichkeitsuntersuchungen durch. Gerne stehen wir selbstverständlich auch als externe Referenten in Ihrem Verein zur Verfügung.

Deckzeitbestimmung (inklusive Progesteron-Messung mit Ergebnis am selben Tag)

Künstliche Besamung (Frischsamenübertragung vaginal, Tiefgefriersperma endoskopisch intrauterin)

Trächtigkeitsuntersuchung (Ultraschall, Röntgen)

Geburtsmanagement (konservativ, Kaiserschnitt)

Neonatologie (Neugeborenerstversorgung und Welpenerkrankungen)

Diagnostik und Therapie bei Unfruchtbarkeit (Infertilität)

Zuchttauglichkeitsuntersuchungen inklusive Spermiogramm beim Rüden

Herstellung/Versand von gekühltem und tiefgefrorenem Sperma

Deckzeitpunktbestimmung

Die Bestimmung des Deck- oder Besamungszeitpunktes ist eine entscheidende Voraussetzung für eine positive Trächtigkeitsdiagnose. Besonders bei weiten Anfahrten zum Deckrüden, nach vorangegangenem Leerbleiben der Hündin oder geplanter Besamung kann die Bestimmung der fruchtbaren Tage über eine gynäkologische Untersuchung (Vaginalzytologie, Vaginoskopie) und Hormonbestimmung (Progesteronmessung) sinnvoll sein.

Die Erfolgsaussichten für eine Trächtigkeit lassen sich so deutlich erhöhen. Zudem lässt sich der Geburtstermin durch Bestimmung des Ovulationstages (Tag der Eisprünge) genauer festlegen. Gewöhnlich wird am 8. Tag der Läufigkeit mit der Untersuchung begonnen und bei Bedarf alle 2 Tage wiederholt, um den Fortschritt zu verfolgen. Auch ein Vaginalabstrich zur bakteriologischen Untersuchung mit Anfertigung eines Resistenztests kann in einigen Fällen indiziert sein, um bei Bedarf eine mögliche subklinische Endometritis (Entzündung der Gebärmutterschleimhaut) oder Vaginitis zu erkennen und vor dem Deckakt behandeln zu können. Im Anschluss stehen wir Ihnen bei allen Fragen rund um die Trächtigkeit und Geburt zur Seite.

Künstliche Besamung

Bei der künstlichen Besamung wird der natürliche Deckakt aus unterschiedlichen Gründen umgangen. Vorab sollten durch eine gynäkologische und andrologische Untersuchung der Paarungspartner möglicherweise vorliegende Pathologien ausgeschlossen werden. Die Besamung wird von der wachen Hündin in der Regel gut toleriert, da sie in der Duldungsphase der Läufigkeit erfolgt. Wir empfehlen eine zweimalige Besamung mit vorheriger Deckzeitpunktbestimmung.

Bei Verwendung von Frischsperma wird der Rüde direkt vor Ort abgesamt und das Sperma nach kurzer Untersuchung bei guter Qualität vaginal übertragen. Hierbei wird ein Vaginoskop vaginal eingeführt und das Ejakulat über einen Besamungskatheter direkt vor den äußeren Muttermund deponiert (wie auch beim Natursprung). Anschließend wird das Hängen durch Hochhalten der Hinterbeine und Kraulen der Vulva imitiert. Bei optimalen Bedingungen können hierbei physiologische Trächtigkeitsraten von 70-90% erreicht werden.

Ebenso kann gekühltes Sperma verwendet werden, welches uns innerhalb von 48h nach Gewinnung alio loco zugeschickt wird. Dieses Vorgehen bedarf eines genauen Timings. Eine rechtzeitige Kontaktaufnahme mit uns und eine Absprache zwischen den involvierten Tierärzten sind daher unumgänglich. Die Besamungsart richtet sich nach der Spermaqualität.

Die dritte Möglichkeit besteht in der Besamung mit tiefgefrorenem Sperma, welches bei -196°C in flüssigem Stickstoff gelagert wird und bei Bedarf einfach zum richtigen Zeitpunkt aufgetaut wird. Hierbei ist jedoch aufgrund einer kürzeren Überlebenszeit der Spermien zwingend eine genaue Terminierung des Besamungszeitpunktes mittels Progesteronmessungen und eine intrauterine Besamung (in die Gebärmutter) notwendig. Dabei wird ein Endoskop in den Vaginalkanal eingeführt und der äußere Muttermund dargestellt. Unter Sichtkontrolle wird dann ein dünner Katheter in die Gebärmutter eingeführt und das kurz vorher wieder aufgetaute Sperma platziert.

Vorteile: Kein Transportstress für die Hunde, Risiko der Krankheitsübertragung minimiert, ggf. Portionierung des Samens.

Trächtigkeitsuntersuchung

Die beste Möglichkeit eine frühe Trächtigkeit festzustellen bietet die sonografische Untersuchung. Der optimale Zeitpunkt ist hierfür 3 - 4 Wochen nach dem Deckakt, je nachdem ob der genaue Tag der Eisprünge bekannt ist. Für eine gute Beurteilbarkeit des Ultraschalls sollte die Hündin/ Kätzin nüchtern vorgestellt werden. Die Tiere werden in einem weich gepolsterten Kissen auf dem Rücken gelagert und bei Bedarf das Fell etwas rasiert. Die Vitalität der Embryos kann bereits durch Darstellung des Herzschlages überprüft werden. Im Ultraschall kann eine Schätzung der Welpenanzahl erfolgen. Auch eine Messung des Hormons Relaxin im Blut ist zur Trächtigkeitsdiagnose möglich – liefert jedoch nur eine Ja / Nein - Antwort und keinerlei Aussage über den Gesundheitszustand der Welpen. Im fortgeschrittenen Stadium besteht die Möglichkeit den Bauchraum ab der 6. - 7. Trächtigkeitswoche zu röntgen, um die genaue Welpenanzahl zu bestimmen. Da die Organe zu diesem Zeitpunkt bereits entwickelt sind, stellen die Röntgenstrahlen für die Welpen keine Gefahr mehr dar.

Sollte die Untersuchung positiv ausgefallen sein, so gibt es ab jetzt einige Dinge zu beachten. Die Ernährung sollte umgestellt werden, eine erneute Entwurmung ist sinnvoll, die Wurfbox muss vorbereitet werden usw. Bei all diesen Fragen stehen wir Ihnen gerne beratend zur Seite.

Geburtsmanagement und Therapie bei Geburtsstörungen (konservative Geburtshilfe und Kaiserschnitt)

Die im Folgenden gelisteten Anzeichen können auf eine Geburtsstörungen (Dystokie) hinweisen. In diesem Fall sollten Sie sich umgehend mit uns in Verbindung setzen. Am Telefon können wir Ihnen eventuell als Ersthilfe bereits wertvolle Tipps geben und alles für Ihre Ankunft in der Klinik vorbereiten.

  • Ausbleiben der Wehentätigkeit zum erwarteten Zeitpunkt (Deckzeitpunkt > 68 Tage, Temperaturabfall > 24 Stunden)
  • Grünlicher Vaginalausfluss vor Geburt des ersten Welpen
  • Austreibungsphase des ersten Welpen mit intermittierender Bauchpresse > 3 Stunden ohne Geburt
  • Abstand zwischen der Geburt von 2 Welpen > 2 Stunden
  • Fruchtanteile im Vaginalkanal > 5 Minuten ohne Entwicklung
  • Störung des mütterlichen Allgemeinbefindens
  • Abnormer Vaginalausfluss (Blut in großen Mengen, Eiter)
  • Geburt toter Welpen

Nach einer klinischen Allgemeinuntersuchung des Muttertieres, einer Blutuntersuchung und Bestimmung der fetalen Herzfrequenzen mittels Ultraschall wird gemeinsam mit Ihnen über die weitere Vorgehensweise beraten. Die Gründe für eine Schnittentbindung können vielfältig sein. Laut Statistik liegt in ca. 75% der Fälle die Ursache bei der Hündin und nur zu 25% bei den Welpen. Am häufigsten liegt eine Wehenschwäche vor. Beispielsweise kann aber auch ein zu großer Welpe bei einer Einlingsgravidität den natürlichen Geburtsverlauf behindern. Unter bestimmten Umständen kann eine konservative Geburtshilfe begonnen werden. Die Zustandsbeurteilung von Mutter und Welpen wird dann regelmäßig wiederholt und der Geburtsfortschritt überwacht – dennoch kann jederzeit ein Kaiserschnitt notwendig werden. Ist die Entscheidung für einen Kaiserschnitt gefallen, wird alles zügig, aber dennoch mit der notwendigen Ruhe vorbereitet. Die Mutter bekommt eine sehr schonende Narkose. Die Welpen werden nach der Entwicklung umgehend erstversorgt und weiter betreut, bis die Zusammenführung mit dem Muttertier erfolgt. Vorab wird mit Ihnen besprochen, ob eine gleichzeitige Kastration erwünscht ist – diese kann jedoch immer medizinisch notwendig werden.

Neonatologie

Bei der Untersuchung der Welpen ist es wichtig, immer die Mutter- Welpen- Einheit als Ganzes zu betrachten. Wir bitten Sie daher im besten Fall nicht nur mit einem kranken Welpen vorstellig zu werden, sondern mit dem ganzen Wurf inklusive des Muttertieres. Die Ursache der Welpenerkrankung kann durchaus bei der Mutter zu finden sein. Ebenso können gesunde Welpen als Referenz zur besseren Beurteilung der erhobenen Befunde dienen oder auch bereits weitere, erkrankte Welpen rechtzeitig identifiziert werden. Oft stellt eine fehlende Gewichtszunahme ein erstes Krankheitsanzeichen dar, dem auf jeden Fall immer nachgegangen werden sollte.

Spermagewinnung und Untersuchung beim Rüden (Spermiogramm)

Bei der Zuchttauglichkeitsuntersuchung wird unter anderem die Fortpflanzungsfähigkeit des Rüden überprüft. Dies kann vor dem ersten Zuchteinsatz, bei älteren Rüden oder nach Leerbleiben einer Hündin sinnvoll sein.

Die Spermagewinnung erfolgt durch manuelle Stimulation - bestenfalls im Beisein einer läufigen Hündin.  Diese Methode ermöglicht dem Rüden in der Regel einen physiologischen Ablauf der Reflexkette. Das Ejakulat wird nach Möglichkeit in seinen drei Phasen (Vorsekret, spermienreiches Sekret, Prostatasekret) aufgefangen. Anschließend wird das Sperma im hauseigenen Labor untersucht. Die Analyse unterteilt sich in eine makroskopische (Volumen, Farbe, Konsistenz, pH-Wert) und eine mikroskopische (Beweglichkeit, Dichte, Morphologie, Anteil toter Spermien) Untersuchung. Die Gesamtspermienzahl wird anschließend aus dem Volumen und der Spermiendichte berechnet. Gegebenenfalls werden eine bakteriologische Untersuchung des Prostatasekrets sowie die Bestimmung von Brucella canis - Antikörpern aus dem Blut eingeleitet. Zusätzlich erfolgt eine allgemeine klinische sowie andrologische Untersuchung der Geschlechtsorgane zur Beurteilung der phänotypischen Erb- und Geschlechtsgesundheit.

Bei Vorliegen der Ahnentafel und nach Kontrolle der Mikrochipnummer erhalten Sie im Anschluss eine Tierärztliche Bescheinigung über die Ergebnisse. Bitte beachten Sie, dass es sich hierbei um eine Momentaufnahme handelt und im Zweifel eine Wiederholungsuntersuchung indiziert ist. Diese wäre frühestens zwei Monate später sinnvoll – so lange dauert es bis beim Rüden eine neue Spermienpopulation produziert wurde.

Spermakonservierung

Durch die Herstellung von Tiefgefriersperma (Kryokonservierung) kann Sperma auf unbestimmte Zeit gelagert werden. Dabei wird das Sperma mit speziellen Verdünnern versetzt und nach einem Einfriervorgang in Containern mit flüssigem Stickstoff bei -196°C aufbewahrt. Dies bietet den Vorteil, dass Genmaterial für die Zukunft erhalten und auch über größere Distanzen verschickt werden kann, um so den Hunden unter anderem den Transport zu ersparen.

Für die Herstellung wird wie oben beschrieben eine Spermagewinnung und anschließende Untersuchung im hauseigenen Labor durchgeführt. Bei entsprechender Qualität wird mit dem Einfriervorgang fortgesetzt und der Samen in einzelnen Pailletten abgefüllt und beschriftet. Am Folgetag wird probeweise eine Samenportion wieder aufgetaut, um zu überprüfen wie viele Spermien den Einfrier- und Auftauprozess überlebt haben. Ein gewisser Verlust ist immer vorhanden. Anschließend lässt sich errechnen, wie viele Samenportionen entstanden sind. Diese bleiben Ihr rechtliches Eigentum, bis wir eine schriftliche Einwilligung für Besamung, Versand, Export etc. von Ihnen erhalten. Lediglich monatliche Lagerungskosten müssen wir Ihnen bis zur Verwendung in Rechnung stellen.

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