Vakuum- oder Unterdrucktherapie

Aktive Vakuumtherapie an der Vordergliedmaße eines Hundes. Der schwarze Schaumstoff bedeckt das Wundfeld, das von einer Folie überzogen ist. Der aufliegende Schlauch ist an eine mobile Pumpe angeschlossen und erzeugt den konstanten Unterdruck.
Aktive Vakuumtherapie an der Vordergliedmaße eines Hundes. Der schwarze Schaumstoff bedeckt das Wundfeld, das von einer Folie überzogen ist. Der aufliegende Schlauch ist an eine mobile Pumpe angeschlossen und erzeugt den konstanten Unterdruck.

Die Vakuum- oder Unterdrucktherapie (Negative pressure wound therapy (NPWT)) ist eine spezielle und aufwändige Form der Wundbehandlung für

  • großflächige, ulzerative Hautinfektionen (auch im Falle von multiresistenten Keimen)
  • chronische Ulzerationen mit Wundheilungsstörung
  • akute Wunden, bei denen keine chirurgische Intervention möglich ist

Die Wundheilung und -säuberung wird hier durch den Verschluss der Läsion bei gleichzeitiger Drainage für Wundsekret, infektiöses Material und Blut gefördert, wobei ein Unterdruck durch einen Sog aufrechterhalten wird. Somit wird auch gleichzeitig ein anti-infektiver Effekt erzeugt. Mit Hilfe einer mobilen Pumpe wird hierbei ein kontrollierter Unterdruck über der Läsionsfläche produziert, wodurch der Heilungsprozess gefördert und beschleunigt wird, da durch den Unterdruck verschiedene wundheilungsbremsende, proteolytische Enzymen wie Metalloproteasen abgesaugt werden. Gleichzeitig wird die Durchblutung des Wundgebietes verbessert, indem die Gefäßeinsprossung eingeleitet wird. Somit bildet sich schnell Granulationsgewebe und die Wunde kann sauber und schnell verheilen.

Zahlreiche Studien aus der Human- und Tiermedizin bescheinigen dieser Therapieform verbesserte anti-infektive und wundheilungsfördernde Eigenschaften, wenn auch der Aufwand relativ hoch ist. Da dauerhaft sichergestellt werden muss, dass ein konstanter Unterdruck an der Wunde besteht ist es somit leider natürlich nicht möglich, diese Therapie ambulant zu machen, sondern die betroffenen Patienten müssen für die Vakuumtherapie stationär bleiben.

Massive Nekrosewunde nach chirurgischer Entfernung des abgestorbenen Hautareals
Massive Nekrosewunde nach chirurgischer Entfernung des abgestorbenen Hautareals
Dieselbe Wunde nach 56 Stunden Vakuumtherapie. Das gesamte Wundareal ist von einer dünnen Schicht aus Granulationsgewebe überzogen.
Dieselbe Wunde nach 56 Stunden Vakuumtherapie. Das gesamte Wundareal ist von einer dünnen Schicht aus Granulationsgewebe überzogen.

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